Schöne, wilde Schöllenen!

26. Juli 2022

Wer kennt sie nicht? Die Schöllenenschlucht ist die Verbindung zwischen den Urner Dörfern Göschenen und Andermatt. Den engen Raum zwischen den fast senkrechten Felsflanken teilen sich moderne und historische Strassenbauten, die Gleise der Matterhorn Gotthard Bahn, die wild schäumende Reuss und ein empfehlenswerter Wanderweg. Bereits im 13. Jahrhundert wurde die Schöllenenschlucht begehbar gemacht.

Der Legende nach

Das berühmteste Bauwerk unterwegs in der Schöllenenschlucht ist die Teufelsbrücke, die mehrmals neu erbaut wurde. Der Sage nach soll die allererste Brücke durch den Teufel selbst errichtet worden sein. Nachdem die schlauen Urschner dem Bösen nicht einen der ihren, sondern einen Ziegenbock opferten, wollte der Teufel die Brücke mit einem Felsbrocken zerschmettern. Dank einer List verfehlte der Fels sein Ziel – und heute ist der «Teufelsstein» eine wichtige Landmarke nördlich von Göschenen.

Nach Vorgängern aus Holz entstand 1595 die erste steinerne Teufelsbrücke. Über die zweite Teufelsbrücke von 1830 führt heute der Wanderweg, über jene von 1956 der Autoverkehr. Das Felsbild «Teufel und Ziegenbock» von Heinrich Danioth prangt seit 1950 über der Strasse und wurde 2021 renoviert.

Die Häderlisbrücke

Der Name der 1649 erbauten Brücke erinnert an die Streitigkeiten zwischen Urner und Urschner Säumern. Die heutige Brücke ist eine sorgfältige Nachbildung des Originals, das 1987 bei einem Hochwasser zerstört wurde. 120 auszubildende Maurer aus der ganzen Schweiz halfen beim Wiederaufbau.

Das Tunneldorf Göschenen

1872 bis 1882 entstand der Gotthard-Eisenbahntunnel, hundert Jahre später der Strassentunnel und jetzt dessen zweite Röhre: Einblicke in die Generationenprojekte und ihre Auswirkungen auf das Dorf Göschenen geben der «Rundgang Gotthardtunneldorf» und das neue Infozentrum A2. Beide Angebote finden sich beim Bahnhof Göschenen.

Der Diavolo-Klettersteig

Auch der Diavolo-Klettersteig mit Tiefblicken in die Schöllenen verspricht viel Nervenkitzel und weiss zu überzeugen. 700 Meter Drahtseil führen Kletterer (Level K2–3) durch den Granit. Auf 1’860 Metern über Meer, beim Tüfelstalboden, endet der Klettersteig Diavolo. Auf Wanderwegen oder mit der Bahn geht es zurück nach Andermatt. Einen Ausflug zum Diavolo-Klettersteig lohnt sich auf alle Fälle.

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Der Andermatter

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